An diesem Sonntag haben wir mal einen Teil der Schweiz etwas extremer erkundet. Wir machten uns auf den Weg in die französische Schweiz, genauer gesagt nach Greyerz. Erst mal stand auf unserem Programm eine Besichtigung von Château de Gruyères. Hier ein kleiner Auszug aus der Geschichte des Schlosses. Im 10. Jahrhundert gehörte das Gebiet der Grafschaft Greyerz zum Königreich Burgund. Der erste namentlich bekannte Graf von Greyerz war Wilhelm I., der um 1100 zusammen mit zahlreichen jungen Männern aus Gruyères an den Kreuzzügen teilnahm. Der letzte gräfliche Besitzer des Schlosses, Graf Michael von Greyerz, ging 1554 Bankrott. Die Städte Bern und Freiburg im Üechtland, die seinen aufwändigen Lebensstil finanziert hatten, konnten die Grafschaft unter sich aufteilen. Das Schloss kam an Freiburg und wurde von 1555 bis 1814 zum Sitz der Freiburger Landvögte.
Bis 1848 war das Schloss dann Amtssitz des Präfekten, bevor es 1849 an die Familie Bovy aus Genf verkauft wurde. Die Bovy luden zahlreiche Künstler auf ihr Schloss ein, darunter den Genfer Maler Barthélemy Menn, sowie 1854 Gustave Courbet, und in den Jahren 1855 bis 1861 Camille Corot, der mit Menn und weiteren Künstlern einen Saal ausmalte. Auguste Baud-Bovy, selbst ein Angehöriger der Eigentümerfamilie, schuf in der Umgebung des Schlosses zahlreiche seiner Werke. Später ging das Schloss durch Heirat in den Besitz der Familie Balland über, die es ebenfalls als Sommerresidenz nutzte.
Im Jahre 1938 kaufte der Kanton Freiburg das Schloss zurück und nutzte es als Museum. Seit 1993 kümmert sich eine Stiftung um die Erhaltung der Burganlage und die Präsentation der Kunstsammlungen. Das Schloss beherbergt eine interessante Sammlung fantastischer Kunst internationaler Künstler, die immer wieder ausgestellt werden.
Mit dem Städtchen selbst verbinden viele aber noch einiges mehr. Hier ist das Museum des Alien-Schöpfers und Künstlers H.R. Giger. Er selbst lebte in Zürich und verstarb auch dort nach einem Unfall im Jahre 2014 in seinem Haus. In Greyerz hatte er die letzten 20 Jahre seines Lebens gearbeitet und das Giger-Museum gegründet. Hier kann man viele seiner Arbeiten geniessen und danach noch in der nach seinem Vorbild gestalteten Bar den einen oder anderen Drink zu sich nehmen, bevor man dann noch einen weiteren Gang zur seiner Grabstätte unternehmen kann, die sich bei der Kirche des Örtchens befindet. Genau so machten wir auch die Runde.
Da wir dann noch einiges an Zeit übrig hatten ging unsere Reise noch weiter, wir begaben uns über Lausanne auf den Rückweg und machten da noch einen weiteren Abstecher zum Creux Du Van. Er ist auch als der «Grand Canyon der Schweiz» bekannt. Eine spektakuläre Felsenarena, die ein aussergewöhnliches Naturerlebnis und einen unvergesslichen Ausflug im Schweizer Jura bietet. Ja es war ein Erlebnis, zuerst die Felsformationen von Unten im Tal zu sehen und dann nach einer Fahrt über die eine oder andere Bergstrasse und einem anschliessenden Spaziergang den Blick von oben zu geniessen. Nein man muss glaube ich eher sagen den Anblick mit viel Respekt auf sich wirken zu lassen. Denn wenn man den Mut hatte und sich an den Rand wagte stellte man schnell fest dass die gut 160 Meter in die Tiefe auch den Puls in die Höhe jagten. Ein beeindruckendes Felsmassiv und eine tolle Aussicht erwarten jeden, der sich auch nicht bis an den Rand zum Abgrund wagt.
Da bei diesem Ausflug doch einiges mehr an Bildern zusammen gekommen ist, gibt es 3 Galerien. Hier direkt die vom Schloss und dem Örtchen Greyerz.
Die weiteren Galerien sind unter den einzelnen Bannern verlinkt, die hier gleich folgen: