Das Stadtcasino Basel war bestuhlt und gut besucht. Das ist auch für Faun nicht unbedingt Standard. Sie waren es in der Vergangenheit schon gewohnt, vor tanzendem Publikum zu spielen, das zum Teil speziell mittelalterlich gewandet war.
Aber es gab doch einige, die sich vom Tanzen nicht abhalten ließen. Mastermind Oliver Satyr hatte ja schon zu Beginn darauf hingewiesen, dass die Bewegung in den Gängen und zwischen den Stühlen durchaus erlaubt sei.
Das Bühnenbild versprach einen stimmungsvollen Abend und genau das erwartete ja auch das Publikum. Auch musikalisch war der Abend unübertroffen. Klanglich mehr als sauber und vielseitig. Als Gäste hatten Faun sich die Cellistin Maya Fridmann und den Multi-Instrumentalisten Efrén López geladen. Letzterer kann über 60 verschiedene Instrumente spielen, beschränkte sich aber an diesem Abend auf drei, deren Namen ich schon wieder vergessen habe. Zumindest sorgte er mit seinem virtuosen Spiel für sehr fremdländische, zumeist orientalische Klänge. Vor allem in der zweiten Konzerthälfte gab es wundervolle Solo-Stücke von Stephan Groth an der Drehleier und Rüdiger Maul an diversen Perkussionsinstrumenten.
Das Publikum nahm die ruhigen Songs andächtig auf und feierte die lauteren Stücke ordentlich mit. Am Ende gab es stehende Ovationen und ein begeistertes Abfeiern. Die erste Zugabe lautete „Wenn wir uns wiedersehen“ – und damit hatte man den Nerv der Basler gut getroffen. Auch für mich und meinen Schatz, der mich begleitete, ist die Musik von Faun immer wieder ein tolles Erlebnis.