Voller Energie startete der Konzertabend in der recht gut gefüllten Halle mit Seraina Telli. Mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz und Songs aus ihren Alben Simple Talk und Addicted to Color fesselte sie das Publikum von der ersten Minute mit ihrer Bühnenpräsenz und musikalischen Qualität. Kraftvolle Riffs, eingängige Refrains und ihre unvergleichliche Stimme machten den Auftritt zu einem Erlebnis. Seraina bewies erneut, dass sie nicht nur rocken, sondern auch mit Leichtigkeit den Funken überspringen lassen kann, wenn es auch an diesem Abend etwas anstrengender war – sie schaffte es und das machte ihr Set zu einem perfekten Einstieg in den Konzertabend!
Mit Spannung erwartet, legten Nazareth danach los und bewiesen, warum sie seit über 50 Jahren zur ersten Hardrock-Generation gehören. Schon mit den ersten Klängen von "Miss Misery" machten Pete Agnew und seine Bandkollegen klar, dass sie nichts von ihrer Power eingebüßt haben. Selbst technische Probleme im Start des Sets wurden weggelächelt. Der Mix aus Klassikern wie "This Flight Tonight" und der unverzichtbaren Ballade "Love Hurts" riss das Publikum mit, während härtere Tracks wie "Shanghai’d in Shanghai" und "Changin’ Times" für die nötige Rock-Energie sorgten. Carl Sentance beeindruckte mit seiner kraftvollen Stimme, und Jimmy Murrison glänzte mit einem Gitarrensolo, das die Halle förmlich elektrisierte. Sonst fand ich selbst den Gitarrensound etwas untergehend, da hätte am Mischpult doch noch ein wenig der Regler nach oben gedurft.
Das Finale mit "Morning Dew" und den Zugaben "Turn on Your Receiver", "Where Are You Now" sowie "Go Down Fighting" brachte die Fans endgültig zum Toben. Die Schotten zeigten, dass ihre Musik über Generationen hinweg begeistert – eine zeitlose Rock-Dampfwalze, die den Abend unvergesslich machte.